Bei diesem Mehrfamilienhaus in 03130 Spremberg, Artur-Becker-Ring 58/60, handelt es sich um ein in konventioneller Bauart errichtetes Mehrfamilienwohnhaus mit Baujahr 1927. Es umfasst 12 Wohneinheiten mit insgesamt 816 m² Wohnfläche bei rund 4.200 m³ Bruttorauminhalt und rund 13 m Firsthöhe. Nachdem es einige Jahre leer stand, erfolgte 1999 eine Modernisierung. Das Gebäude liegt mit 8° Abweichung der Längsachse in der Nordachse. Auffällig war beim Besichtigungstermin am 04.11.2005, dass trotz des nahen Baumbestandes keine Algen und andere Mikroorganismen auf der Fassade zu sehen waren.
Die mit Kalk-Zement-Putz versehenen 49-cm-Ziegelwände wurden mit ClimateCoating®ThermoProtect beschichtet. Die Dachschrägen und die Wände im DG erhielten einen Anstrich mit ClimateCoating®ThermoPlus. Bei der Kellerdecke handelt es sich um eine ungedämmte Massivdecke (ca. 80 cm über Gelände), die Dachdämmung besteht aus 4-6 cm lose verlegter Mineralwolle. Wärmebrücken gibt es im Bereich der aufgelegten Balkonplatten auf der Hofseite, es sind 12 gleiche Balkone á 6,2 m mit 12 cm Stahlbetonplatten, die auf den Außenwänden aufgelagert wurden.
Die Modernisierung im beschriebenen Umfang hat sich als sehr wirksam und wirtschaftlich erwiesen, da auf eine zusätzliche Fassadendämmung verzichtet wurde. Die Hausverwaltung: „So eine niedrige Nebenkosten-Abrechnung bei den Heizkosten haben wir sonst nicht. Z.B. ist ein 8-Fam.-Haus (Neubau) teurer als dieses 12-Fam.-Haus.“ Die Mieter sind sehr zufrieden. Axel T.: „Es laufen selbst im Winter nur 3 Heizkörper in der Wohnung, allerdings nur auf 2-3. Eine super Heizkostenabrechnung.“ Frau B. hat vorher in einer Neubauwohnung gewohnt, da war es ihr immer kalt; sie ist begeistert. Frau S. ist Allergikerin: „Seitdem wir in einer ClimateCoating-Wohnung leben, fühle ich mich besser. Wenn man in so eine Wohnung hineingeht, merkt man den Unterschied ClimateCoating® zu Farbe.“
Hinsichtlich der Energieeffizienz werden hier subjektive Empfindungen durch niedrige Heizkostenabrechnungen bestätigt. Zudem belegt der Vergleich mit den Heizkostenabrechnungen benachbarter Wohnblöcke über einen Zeitraum von 4-5 Jahren, dass die dort bei den nahezu baugleichen damaligen Neubauten (~1960, Blockbauweise mit Hüttenbims) angebrachte 8 cm dicke Wärmedämmung aus Polystyrol in Verbindung mit der Dämmung der Kellerdecke nicht mehr an Einsparung bewirkt hat. Bezieht man noch die Herstellkosten von Fassadendämmung und einem ClimateCoating® -Anstrich in die Bewertung ein, offenbart sich ein hervorragendes Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Für die Energieverbrauchsanalyse standen hier sehr umfangreiche Daten zur Verfügung: Heizkostenabrechnungen über 4 bzw. 5 Jahre, genaue regionale Wetterdaten, umfangreiche Baupläne (Grundrisse, Schnitte, Ansichten). Zudem wurden die Hüllflächen (Dach und Gauben, Massive Außenwände, Kunststofffenster, Kellerdecke) besichtigt.
Auf der Basis der guten Datengrundlage wurde in 2006 einer der ersten Energieausweise ausgestellt. Dieser bescheinigt einen Verbrauch, der 28% unter dem nach EnEV berechneten Bedarf liegt. Diese Auswertung von 2005/2006 sowie die Historie der Messung des k-Wertes (heute: U-Wert) und dessen Verwendung in der Berechnung zum Wärmeschutznachweis gab, neben anderen Analysen, Sicherheit in der Bewertung. Eine Validierung erfolgte dahingehend, dass 2 unabhängig agierende wissenschaftliche Arbeitsgruppen, der FHTW Berlin und der FH Lausitz in Cottbus, zu vergleichbaren Ergebnissen kamen.
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